Der Innovationspreis des Landes Nordrhein-Westfalen ist neben dem Innovationspreis des Bundespräsidenten der bedeutendste Preis für Innovationen in Deutschland. Er wird jährlich für überragende Leistungen und exzellente Forschung in drei Kategorien (Nachwuchs, Innovation und Ehrenpreis) verliehen. Der undotierte Ehrenpreis wird an herausragende Persönlichkeiten für deren Lebenswerk verliehen.
Bernhard Korte (Jahrgang 1938) wuchs im Ruhrgebiet auf. Er studierte Mathematik, Physik und Chemie in Bonn, wo er auch promoviert wurde und sich habilitierte. Neben Professuren in Regensburg und Bielefeld wurde er 1972 auf eine Professur zurück an die Universität Bonn berufen. Seither hat er zahlreiche Rufe an ausgezeichnete Universitäten im In- und Ausland erhalten. Er ist aber der Universität Bonn treu geblieben und hier seit nunmehr 50 Jahren aktiv als ordentlicher Professor tätig. Seit 1988 ist er Direktor des Forschungsinstituts für Diskrete Mathematik. Er ist auch Gründer des Arithmeums.
Der Preisträger sagte:"Der Ehrenpreis des Innovationspreises NRW wird für ein Lebenswerk verliehen. Mein Lebenswerk manifestiert sich im Forschungsinstitut für Diskrete Mathematik und im Arithmeum. Insofern sehe ich diesen Preis auch als eine Auszeichnung für diese beiden Institutionen, deren Professoren, Mitarbeitern und Studierenden."
Im Zentrum seines wissenschaftlichen Schaffens steht die kombinatorische Optimierung hoch komplexer Probleme. Vor allem im Chipdesign hat Bernhard Korte weltweit Maßstäbe gesetzt. Die unter seiner Leitung entwickelten "Bonn Tools" sind Programme, mit denen die Hersteller von Computerchips das Layout ihrer Produkte optimieren und sie so stromsparend und möglichst klein und schnell gestalten können. Mehr als 3.000 hochkomplexe Mikroprozessoren wurden damit schon entwickelt, darunter unter anderem der Chip, gegen den Kasparov im Schach verloren hat, und der Prozessor von SUMMIT aus dem Oak Ridge National Laboratory, USA, der über mehrere Jahre der schnellste Computer der Welt war. Die BonnTools haben ganz wesentlich zum technologischen Fortschritt in diesem Bereich beigetragen. Es gibt wohl kaum noch einen Mikroprozessor in heutigen elektronischen Geräten, in dem nicht auch Know-How aus dem Bonner Forschungsinstitut steckt. Er kürzlich vereinbarten das Hausdorff Center und die Deutsche Post DHL Group eine unbefristete Verlängerung ihrer Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Tourenplanung
Bernhard Korte ist Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina in Halle an der Saale, der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste in Düsseldorf und der Deutsche Akademie der Technikwissenschaften (acatech). Zahlreiche Preise und Auszeichnungen hat er für seine wissenschaftliche Arbeit bereits erhalten, darunter 1990 den Prix Hay-Lussac/Alexandre de Humbold der Französischen Republik, 1993 den Verdienstorden NRW, 1997 den Staatspreis des Landes Nordrhein-Westfalen und 2002 das Große Bundesverdienstkreuz. Er ist Ehrendoktor der Universität La Sapienza, Rom, und Ehrenprofessor der Academia Sinica, Beijing, und der Ponteficia Universidade Católica, Rio de Janeiro.